Dunkelheit macht Diebe munter
Im Herbst und Winter steigt das Risiko, Opfer eines Einbruchs zu werden
Weit mehr als die Hälfte der Einbrüche in Deutschland finden bei Dunkelheit statt. Im Herbst und Winter, der dunklen Jahreszeit, stellt die Polizei in manchen Regionen gar eine Verdoppelung der Delikte fest. Die früh einsetzende Dämmerung bietet den Tätern beste „Arbeitsbedingungen“. Die Einbrecher verursachten 2018 einen Schaden von 310 Millionen Euro allein an Diebesgut und Beute, von den psychischen Folgen für die Bewohner ganz zu schweigen. In jedem Haushalt befinden sich Wertsachen, die sich schnell zu Geld machen lassen: Smartphones, Tablets, Fernseher, Computer oder Schmuck. Der zunehmende Einsatz von Einbruchschutz zeigt allerdings Wirkung und die Zahl der Einbrüche sank hierzulande im vergangenen Jahr seit Langem wieder unter die Marke von 100.000 Fällen. Fast die Hälfte der Delikte blieben im Versuchsstadium stecken. Einen Grund zur Entwarnung gibt es laut Polizei jedoch noch lange nicht, denn noch immer geschieht alle fünfeinhalb Minuten ein Einbruchsversuch.
Konsequent handeln: Basisschutz reicht nicht aus
Ein Basisschutz, also mechanische Sicherungstechnik, kann den Einstieg in ein Haus über leicht erreichbare Fenster und Wohnungs- oder Fenstertüren erschweren oder verhindern. Aber der Einbruch wird nicht gemeldet, die Täter können unerkannt entkommen. „Der zusätzliche Einbau einer Alarmanlage sorgt sowohl bei An- als auch bei Abwesenheit der Bewohner für ein hohes Maß an Sicherheit“, erklärt Dr. Urban Brauer, Geschäftsführer des BHE Bundesverband Sicherheitstechnik e.V. Bei Alarmweiterleitung an eine rund um die Uhr besetzte Notruf- und Serviceleitstelle werden sofort anhand eines Alarmplans situationsbezogene Maßnahmen durchgeführt. In Sachen Sicherheit für das eigene Zuhause sollte man im Übrigen konsequent und nicht halbherzig handeln: „Damit eine Alarmanlage im Ernstfall fehlerfrei funktioniert, ist eine sachkundige Beratung, Planung und Montage durch eine Fachfirma unabdingbar“, so Brauer. Billigangebote zum Selbsteinbau würden für keine echte Sicherheit sorgen.
Angebote von Fachfirmen nutzen und staatliche Förderung sichern
Qualifizierte Experten findet man etwa über eine PLZ-Suche auf dem neutralen Informationsportal www.sicheres-zuhause.info. Die Fachfirmen erstellen ein unverbindliches Angebot, das die Gegebenheiten des Objektes berücksichtigt. Die Plattform klärt über Schwachstellen von Häusern und Wohnungen auf, zeigt effektive Lösungen und hat Ratschläge zum Verhalten im Schadensfall. Dazu gibt es Fakten zur staatlichen Förderung: Die KfW unterstützt den Einbau von Alarmanlagen sowie einbruchhemmenden Türen und Fenstern schon ab Kosten von 500 Euro. (djd).
Foto: djd/BHE Bundesverband Sicherheitstechnik e.V.